Forum Didacticum
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Wintersemester 13/14

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Vorlesungen

2 SWS, Do 12.00 - 14.00 Uhr c.t.
Geschwister-Scholl-Platz 1 - E 004
Prof. Dr. Markus Janka

Die Vorlesung ist an sämtliche Lehramtsstudierende des Faches Latein adressiert und kann als fachdidaktische Vertiefungsvorlesung belegt werden. Aus fachwissenschaftlicher und didaktischer Perspektive wird das im Lehrplan für die 10. Jahrgangsstufe ausgewiesene Teilgebiet „Mythos: Verwandlung und Spiel (Ovid, Metamorphosen)“ umfassend behandelt.

Sein in Zeiten augusteischer Stabilitätspolitik entstandenes hyper-episches Seriengedicht von der Welt im Wandel beschließt Ovid mit folgender Ankündigung: ore legar populi, perque omnia saecula fama, siquid habent veri vatum praesagia, vivam (... bin ich in aller Munde, ich werde durch ewigen Nachruhm, wenn etwas Wahres dran ist an Prophezeiungen, leben, Ov. Met. 15,878f.). Bis heute hat der Sprecher dieser Zeilen recht behalten. Die Wirkungsgeschichte des universal vom Ursprung des Kosmos bis zum eigenen Nachleben des Autors angelegten carmen perpetuum ist atemberaubend. Als genialstes Who is who? der griechisch-römischen Mythologie und kontinuierlicher Quell der Inspiration für Schriftsteller, bildende Künstler, Musiker und Wissenschaftler ist Ovid bis heute der eigentliche „Vater des Abendlandes“. Das 2008 begangene Bimillennium der Verbannung nach Tomi hat die Ovid-Renaissance der letzten Jahrzehnte weiter beflügelt.

In der Vorlesung werden wir das ebenso beliebte wie komplexe Werk mit einer Doppelstrategie erschließen. Die Analyse der Makrostruktur wollen wir aus der fortlaufenden Interpretation von Aufbau, Anlage, Inhalten und erzählerischer Verknüpfung jedes einzelnen der fünfzehn Bücher gewinnen. Aus jedem Buch greifen wir dann eine paradigmatische Sagengestalt und eine typische Erzählform heraus, um anhand von detaillierten Interpretationen (etwa zu Motiven, Spannungsaufbau, Sprache, Stil, Humor, Charakterisierung, Intertextualität) unsere philologische Beobachtungsgabe zu schulen.

Im didaktischen Teil soll neuen Impulsen für eine erfolgreichere Ovidlektüre in autoren- wie werk- und themenzentrierten oder rezeptionsorientierten Ansätzen ein besonderes Augenmerk gelten. Wege zu Modellen einer „Parallellektüre“ können etwa neuere Zeugnisse der reichen literarischen Rezeption von Ovids Leben („bio-mythic novels“) und Werk („New Metamorphosis-Literatur“) weisen.

Zur Einführung und Vorlesungsbegleitung:

Elaine Fantham: Ovid’s Metamorphoses, Oxford 2004.
Niklas Holzberg: Ovids Metamorphosen, München 2007.

Arbeitsform: Vorlesung
Belegnummer: 14407

Beginn: 17.10.2013, Ende: 06.02.2014nach oben

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Seminare

2 SWS, Do 18.00 - 19.30 Uhr s.t.
Geschwister-Scholl-Platz 1, D Z007
Prof. Dr. Markus Janka

Der in trajanischer und hadrianischer Zeit wirkende Hofbeamte, Archivar, Bibliothekar und Schriftsteller Gaius Suetonius Tranquillus (ca. 70 n. Chr. bis ca. 130 n. Chr.) genießt in der Fachwelt keinen allzu guten Ruf. Sowohl die literarische Qualität als auch die historische Verlässlichkeit seiner in den Kaiserbiographien entfalteten „Skandalchronik“ des früheren römischen Prinzipates wird vielfach in Zweifel gezogen. So erkennt man in den Viten zwar „ein kulturhist. Werk von Rang“, das allerdings vornehmlich auf Unterhaltung ziele und letztlich „subliterarisch“ bleibe (Manfred Fuhrmann). Dem steht indes eine blühende Wirkungsgeschichte gegenüber, in deren Verlauf Sueton über die spätantike Historiographie und die mittelalterlichen Viten (insbesondere Einhards Vita Caroli Magni) die biographische Tradition und das Bild des römischen Prinzipates nachhaltig geprägt hat.

Im Seminar wollen wir uns dem einflussreichen lateinischen Biographen auf zwei Wegen nähern: In die Tiefe führt die gemeinsame intensive Lektüre und Interpretation von drei der zwölf Lebenbeschreibungen der Herrscher von Caesar bis Domitian, die möglichst unterschiedliche Formen der Suetonischen Darstellungskunst repräsentieren: Intensiv analysiert und diskutiert werden die besonders wirkmächtigen Viten von Gaius Iulius Caesar, Octavian/Augustus und Caligula.

Aspekte wie Aufbauschema, Sprache, „Dramatisierungstechniken“, Figurencharakterisierung, historische Aussagekraft im Spannungsfeld von Quellentreue und fiktiver Erweiterung werden hier thematisiert. In die Breite streben Überblicke zu Aufbau und Inhalt der anderen neun Herrscherbiographien sowie Hinweise auf die Entstehung und Entwicklung der Gattung in Griechenland und Rom. Die Spur der Sueton-Rezeption in der Literatur, auf der Bühne und im Film verfolgen wir stetig von der Antike bis in unsere Tage.

Arbeitsform: Seminar
Belegnummer: 14404

Beginn: 17.10.2013, Ende: 06.02.2014

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  • Fachdidaktisches Vertiefungsseminar Latein B: Ciceros "Verrinen" und Robert Harris' "Imperium" - Strategien zur Vorentlastung und Lektürebegleitung

2 SWS, Di 18.00 - 19.30 Uhr s.t.
Geschwister-Scholl-Platz 1 - M 101
Dr. Rüdiger Bernek

Der Lehrplan für das Fach Latein in Jahrgangsstufe 10 sieht unter dem Titel "Rede und Brief – Kommunikation in der Antike" die verpflichtende Lektüre von Auszügen aus einer oder mehreren Reden Ciceros vor. Neben den Reden gegen Catilina erfreuen sich hierbei – zumindest unter den Lehrkräften – die gegen Verres der größten Beliebtheit.

Im Seminar sollen Möglichkeiten von makro- und mikrostruktureller Erschließung rhetorischer Texte im Unterricht anhand ausgewählter Passagen aus den Verrinen eingeübt werden.

Bei der gemeinsamen Lektüre und Interpretation der Texte wird ein besonderes Augenmerk der Aktualisierung und Kontextualisierung gelten. Literarische Vorbilder und Rezeptionsdokumente werden stetig in die didaktische Erschließung der Primärtexte einbezogen.

Besonderes Augenmerk soll hierbei Robert Harris’ Roman Imperium gelten, dessen ebenso kenntnisreiche wie unterhaltsame Aufbereitung der historisch-literarischen Quellen zur inhaltlichen Vorentlastung und Motivation im Sinne einer Begleitlektüre für den Unterricht fruchtbar gemacht werden soll.

Am Anfang des Semesters erhalten die Seminarteilnehmer(innen) durch gemeinsame Sach- und Didaktikanalyse ausgewählter Originaltexte unter Einbeziehung von Rezeptionsdokumenten das methodische Rüstzeug für ihre eigenständigen Forschungen. Dann sollen sie in thesenhaften Referaten ihre aus dem Corpus gewonnenen Projekte im Plenum zur Diskussion stellen. Voraussetzungen für den Erwerb eines Seminarscheins sind regelmäßige aktive Mitarbeit, die Gestaltung einer Teilsitzung als Referent(in) auf der Grundlage einer umfassenden Thesen- und Interpretationshandreichung, die als Seminararbeit eingereicht werden kann.

Literaturhinweise:

Robert Harris, Imperium, Heyne Verlag, München 2008.

Arbeitsform: Seminar
Belegnummer: 14413

Beginn: 15.10.2013, Ende: 04.02.2014

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  • Fachdidaktisches Blockseminar: Antike Briefliteratur im Lateinunterricht unter besonderer Berücksichtigung der 'Epistulae' Senecas und des jüngeren Plinius

5 Termine, Mo-Fr 10.00 - 16.00 Uhr c.t.
Professor-Huber-Platz, V U107
OStR Hans-Joachim Häger

In kaum einer anderen literarischen Gattung kommt man dem Autor so nah wie in Briefen – auch die Antike bildete diesbezüglich keine Ausnahme, im Gegenteil: Vor allem die 'Epistulae' des jüngeren Seneca und des jüngeren Plinius zeichnen ein umfassendes Bild von bedeutenden Persönlichkeiten, von politischen Hintergründen, von bedeutsamen historischen Ereignissen, vom Alltagsleben der Römer und nicht zuletzt von den Epistolographen selbst. So bildete die Briefliteratur schon immer einen wesentlichen Bestandteil des Lektüre-Kanons und ist in besonderer Weise geeignet, jungen Menschen über die oft doch recht subjektiven Darstellungen antiker Historiker hinaus einen breiten Einblick in das römische Leben in all seinen Facetten zu geben. Diese Erkenntnis spiegelt sich auch im neuen Lehrplan für die lateinische Lektüre der Jahrgangsstufe 10 im achtjährigen Gymnasium Bayerns wider, wobei unter dem Motto „Rede und Brief – Kommunikation in der Antike“ bzw. „Denken – ein Schlüssel zur Welt“ auf Grundlage der Lektüre antiker Briefe ein Bewusstsein für eine werthafte Lebensgestaltung und für menschliche Probleme geschaffen werden soll.

In der Lehrveranstaltung sollen in der gewiss gewinnbringenden Verbindung der beiden berühmten Epistolographen Plinius und Seneca in erster Linie schulrelevante Themen behandelt werden, als da wären: Der Wert der Freundschaft, die gesellschaftliche Stellung der römischen Frau, die Spannung zwischen otium und negotium, Formen und Beurteilung der antiken Sklaverei, das menschliche Verhalten in Krisensituationen, die Einstellung zur Massenunterhaltung, Fragen der Bildung und des literarischen Lebens sowie Schlaglichter des römischen Alltagslebens. Des Weiteren wird dem Impuls des Lehrplans Folge geleistet, wonach durch vergleichende Studien antiker, biblischer und spätantiker Quellen epochen- und gattungsübergreifende Exkurse angebahnt werden sollen. Ferner wird auf die Aktualisierung und Kontextualisierung ein besonderes Augenmerk gelegt. Neben der fachwissenschaftlichen Erarbeitung der ausgewählten Texte sollen unter fachdidaktischer Perspektive verschiedene Formen der Text(vor)erschließung und der Textinterpretation eingeübt und auf ihre unterrichtliche Ergiebigkeit überprüft werden.

Die Lehrveranstaltung soll als fachdidaktisches Blockseminar zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit vom 10.02.-14.02.2014 (täglich von 10-16 Uhr = 5 Blöcke à 6 SWS) angeboten werden, um eine nachhaltige Beschäftigung mit den Inhalten anzubahnen und im Plenum in eine vertiefte Diskussion einzutreten. Nach der anfänglich gemeinsamen Sach- und Didaktikanalyse ausgewählter Originaltexte unter Einbezug einschlägiger Rezeptionsdokumente sollen die Studierenden das methodische Rüstzeug für ihre eigenständigen Forschungen erhalten, wobei sie im Hinblick auf die spätere Unterrichtspraxis sowohl gemeinschaftlich als auch arbeitsteilig Sequenzen und Einzelstunden für einen modernen, motivierenden und fundierten Lektüreunterricht erstellen und analysieren sollen.

Eine Liste mit den zu erarbeitenden Textstellen und eine Übersicht über einschlägige Literatur wird in der konstituierenden Sitzung am 10.02.2014 präsentiert.

Um Anmeldung wird gebeten unter:
sekretariat.janka@klassphil.uni-muenchen.de

Arbeitsform: Seminar

Beginn: 10.02.2014, Ende: 14.02.2014

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  • Theorie-Praxis-Kurs zum studienbegleitenden Praktikum Latein

Der Kurs ist als verpflichtende Referenzveranstaltung mit dem studienbegleitenden Praktikum im
Fach Latein während des Wintersemesters 2013/14 verbunden. (Ausnahme: Gruppe 4)

Mit stetigem Blick auf die von den Teilnehmern konkret miterlebte und mitgestaltete Schulpraxis
werden wir Grundfragen des kompetenzorientierten Lateinunterrichts wie Motivation für die Wahl des Faches Latein und seine Weiterbelegung in der Oberstufe, Anlage einer Unterrichtssequenz, Planung(z.B. hinsichtlich der Materialfindung), Ausarbeitung und Gestaltung einer Einzelstunde, Formen der unterrichtlichen Darbietung und Kommunikation, Konzeption von Leistungsnachweisen und Einbindung affektiver Lernziele behandeln.
In den Plenumssitzungen werden sowohl gemeinschaftlich als auch arbeitsteilig Sequenzen und
Einzelstunden zu Schlüsselthemen des lateinischen Grammatik- und Lektüreunterrichts erstellt und
analysiert. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf der Entwicklung innovativer Methoden (wie
Handlungsorientierung, Parallellektüre, Übergangslektüre), den Einsatzmöglichkeiten neuer Medien
im traditionellen altsprachlichen Unterricht, der Effizienzsteigerung in der Wortschatz- und
Grammatikarbeit, dem Kulturkundeunterricht und der Optimierung von Übungsformen liegen. Für den Lektüreunterricht wollen wir exemplarisch altersstufengerechte Modelle der schulischen
Texterschließung und Interpretation erarbeiten.

Vor Ort an den jeweiligen Einsatzschulen werden diese Konzepte einem stetigen Praxistest unterzogen werden. Dort ist der Platz für die Schulung in professioneller Unterrichtsbeobachtung, Analyse und Supervision von fremdem Unterricht sowie in der konstruktiven Auswertung eigener
Unterrichtsversuche.

Zur Vorbereitung der Veranstaltung sei auf das in folgender Publikation entwickelte Konzept
verwiesen:

Andreas Hensel, Studenten in der Schule – Überlegungen zur Konzeption betreuter Fachpraktika. Ein
Erfahrungsbericht, in: Forum Classicum 3/2006, S. 183-193.

Arbeitsform: Seminar
Belegnummer: 14412

Gruppenzuteilung:

Gruppe 1

Studierende, die an den folgenden Gymnasien eingesetzt sind: Dom-Gymnasium Freising, Viscardi-Gymnasium Fürstenfeldbruck, Ernst-Mach-Gymnasium Haar, Carl-Orff-Gymnasium Unterschleißheim.

2 SWS, Mi 16 - 18 Uhr c.t.
Geschwister-Scholl-Platz 1 - M 114
Dr. Rüdiger Bernek
Beginn: 16.10.2013, Ende: 05.02.2014

Gruppe 2

Studierende, die an den folgenden Gymnasien eingesetzt sind: Gymnasium Fürstenried-West, Max-Born-Gymnasium Germering, Max-Josef-Stift, Gymnasium Pullach.

2 SWS, Mi 16 - 18 Uhr c.t.
Geschwister-Scholl-Platz 1 - E 206
OStRin Michaela Weigl
Beginn: 16.10.2013, Ende: 05.02.2014

Gruppe 3

Studierende, die an den folgenden Gymnasien eingesetzt sind: Lise-Meitner-Gymnasium Unterhaching, Josef-Effner-Gymnasium Dachau, Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium Icking, Otto-von-Taube-Gymnasium Gauting.

2 SWS, Mi 16 - 18 Uhr c.t.
Geschwister-Scholl-Platz 1 - A U117
StRin Kathrin Kurz
Beginn: 23.10.2013, Ende: 05.02.2014

Gruppe 4

2 SWS, Mi 18 - 20 Uhr c.t.
Geschwister-Scholl-Platz 1 - D Z007
Dr. Rüdiger Bernek
Beginn: 16.10.2013, Ende: 05.02.2014

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Übungen

3 SWS, Fr 14.00 - 16.30 Uhr s.t.
Geschwister-Scholl-Platz 1 - M 001
Prof. Dr. Markus Janka

Obwohl interpretari im Sinne von „verstehend lesen“ und „den Sinn des Verstandenen erläutern“ zum täglichen Geschäft des Philologen gehört, herrscht gerade mit Blick auf die Interpretationsklausur des Staatsexamens oft Unsicherheit. Nicht selten hört man Fragen wie „Was genau heißt ,Interpretieren Sie ... nach Leitlinien‘?“.

Diesen Problemen will die Lehrveranstaltung durch möglichst vielfältige und reichhaltige Praxis begegnen: Am Beispiel von (etwa examenslangen) Texten aus verschiedenen Epochen – das Spektrum reicht von der altlateinischen Komödie über die spätrepublikanische und augusteische Klassik bis hin zur Rhetorik, Historiographie und Epik der Kaiserzeit – und einer Vielzahl von Gattungen der römischen Prosa und Poesie werden wir Ziele, Techniken und Strategien des Argumentationsaufbaus beim philologischen Interpretieren erarbeiten und einüben. Arbeitsteilig erfolgen ‘Präparation’ (Sammeln und Ordnen von ‘Vorwissen’ zu Autoren, Werken und Gattungen) sowie ‘Nachbereitung’ zur Ergebnissicherung in Form von Interpretationsprotokollen.

Den ‘Ernstfall’ einer Interpretation unter Examensbedingungen werden wir in mehreren Übungsklausuren (mit Korrektur und Auswertung) simulieren.

Zum Einlesen und zur Vorbereitung auf die Lehrveranstaltung sei die folgende Internetseite empfohlen, welche die Erträge eines früheren Interpretationskurses bündelt:

http://www.fachdidaktik.klassphil.uni-muenchen.de/forschung/seminarertraege/interpretationskurs/index.html
http://www.fachdidaktik.klassphil.uni-muenchen.de/studium_lehre/lehrverans/sommersemester-2013/interpretationsuebung/index.html

http://www.fachdidaktik.klassphil.uni-muenchen.de/studium_lehre/lehrverans/winter_1213/interpretationsuebung/index.html

Arbeitsform: Übung
Belegnummer: 14408

Beginn: 25.10.2013, Ende: 07.02.2014

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2 SWS, Mi 12.00 - 14.00 Uhr c.t.
Geschwister-Scholl-Platz 1 - M 014
Wiss. Mitarb. Volker Müller

Was sind die stadtrömischen Pendants zum betuchten Grünwald? Hat der victimarius dem Opfertier einfach den Kopf abgehackt oder folgte die feierliche Handlung einem ritualisierten Hergang? Hat Louis Leterrier Recht, wenn er seinen 2010 in die Kinos gekommenen Film „Kampf der Titanen“ nennt? I have no idea sagt man im anglophonen Sprachraum gerne, wenn man keine Ahnung hat, aber hätte sich Platon das auch so leicht gemacht? Und schließlich: Welche kriegerischen Auseinandersetzungen der Antike sind essentiell wichtig für das Verständnis der antiken Kultur und Literatur?

Dieser Kurs richtet sich an Studierende aller Semester, die sich gerne ein umfassendes kultur- und realienkundliches Wissen zur griechisch-römischen Antike aneignen oder dieses sichern möchten. Im Zentrum sollen dabei die repräsentativsten Ausschnitte aus den Themengebieten Topographie, Religion, Mythologie, Philosophie und Kriege der Antike stehen, durch deren überblicksartige Behandlung ein verbessertes Verständnis griechisch-lateinischer Texte sowie eine umfassendere Interpretationsfähigkeit erworben werden können.

Arbeitsform: Übung
Belegnummer: 14391

Beginn: 16.10.2013, Ende: 05.02.2014

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  • Colloquium Latinum: De Plauti comoediis

1 SWS, Mi 18.00 - 19.00 Uhr c.t.
Geschwister-Scholl-Platz 1 - B U103
Prof. Dr. Markus Janka

Von Titus „Maccius“ Plautus aus Sarsina (um 250-184 v. Chr.), über den Horaz urteilte, er habe es in seinen Komödien „eilig wie sein Vorbild aus Sizilien, Epicharm“, sind zwanzig lateinische Komödien im Griechengewand (fabulae palliatae) erhalten. Sie stellen sich thematisch in die Tradition des „bürgerlichen Lustspiels“ hellenistischer Prägung, in dem Alltagscharaktere und junge Liebespaare stets die Widerstände einer engherzigen, verkrusteten oder allzu verwickelten Mitwelt überwinden müssen, bevor sie schließlich mit Unterstützung Fortunas und trickreicher Helfer in den Hafen des Happy End einlaufen können. Vor allem wegen ihrer teilweise derben, aber immer mitreißenden komischen Energie, aber auch wegen der witzigen Charakterzeichnung sind Plautus’ Stücke immer wieder von Philologen, Komikern, Schauspielern und Zuschauern bewundert worden.

Es wird eine Freude sein, die Pointen von Plautus’ Komödien auf lateinisch vorzuführen und philologisch auszukosten. Gäste sind herzlich willkommen.

Titus Maccium Plautum Sarsinatem, qui vixit tertio et secundo saeculo ante Christum natum, „ad exemplar Siculi properare Epicharmi“ Horatius poeta ingeniosus putavit. Viginti fabulas palliatas ab eo compositas adhuc legimus. Hae comoediae et res et personas e nova aut recenti ut dicebatur comoedia Attica in linguam scaenamque Latinam transposuerunt. Sic „Plautopolin“ condidit poeta. Ibi agunt homines vitae cottidianae, ibi amori iuvenum puellarumque et parentes severiores et plurimarum rerum perturbatio obstant, donec Fortuna servisque callidis subdolis adiuvantibus nodus solvitur omniaque bene eveniunt.

Iam pridem Plauti fabulas mirati sunt et grammatici et comoedi et actores et spectatores. Illa eximia vis comica et personae artificiose impersonatae et animorum cogitationes sapienter depictae mehercle valde commendant.

Qua de causa etiam nos mirifice iuvabit nequitias Plautinas et composita voce Latine recitare modo histrionum in scaena agentium et disputantes explicare sicut grammaticos sagaces decet. Venite, legite, agite, ridete!

Arbeitsform: Kolloquium
Belegnummer: 14743

Beginn: 16.10.2013, Ende: 05.02.2014

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  • Forschungskolloquium Griechische und Lateinische Philologie

1 SWS, Di 18.00 - 20.00 Uhr c.t. (14-täglich)
Geschwister-Scholl-Platz 1, C 016
Prof. Dr. Markus Janka, Prof. Dr. Therese Fuhrer u.a.

In den (in der Regel) alle 14 Tage stattfindenden Sitzungen erhalten die Teilnehmenden Gelegenheit, ihre laufenden Qualifikationsarbeiten oder andere aktuelle Arbeitsvorhaben vorzustellen. Die Hypothesen werden sodann im Plenum diskutiert. Auch auswärtige Gäste werden im Rahmen des Kolloquiums vortragen.

Arbeitsform: Kolloquium
Belegnummer: 14392

Beginn: 29.10.

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  • Einführung in die Fachdidaktik des Griechischen

2 SWS, Do 10 - 12 Uhr c.t.
Geschwister-Scholl-Platz 1 - M 003
Dr. Rüdiger Bernek

Für Studierende „alter“ Ordnung ist der Nachweis des erfolgreichen Besuchs dieser Einführung
Voraussetzung für die spätere Teilnahme an fachdidaktischen Seminaren Griechisch. Sie sollte auch vor dem studienbegleitenden fachdidaktischen Praktikum absolviert werden. Modularisiert Studierende belegen dieses Basisseminar (P 8.1) planmäßig im 5. Semester.
In Ergänzung zum Einführungskurs Fachdidaktik Latein werden wir in dieser Lehrveranstaltung die
spezifischen Grundfragen des Griechischunterrichts in historischer wie systematischer Hinsicht
behandeln. Dazu gehören Themen wie Fachleistungskonzept, Fachprofil und Motivation für die Wahl
einer „zweiten alten Sprache“ und ihre Weiterbelegung in der Oberstufe, Konzepte, Methoden, Medien (insbesondere Lehrbücher und Lektüreausgaben) und Perspektiven des Spracherwerbs- und
Lektüreunterrichts; Sprachwissenschaft im Grammatikunterricht; Aufbau und Lernziele des Lektürekanons; Phasenvernetzung, ein- und zweiphasige Modelle; Kulturkunde;
Wissenschaftspropädeutik im Griechischunterricht; Präsenz der griechischen Antike in der
Gegenwartskultur; Formen der unterrichtlichen Darbietung und Kommunikation, Unterrichtsplanung,
„Neugriechisch im Altgriechischunterricht“, fächerverbindendes Lernen und Einbindung affektiver
Lernziele sowie neuer methodischer Ansätze. Die thematischen Sequenzen für die Lektürephase des
Griechischunterrichts in den Jahrgangsstufen 10 bis 12 des G8 werden eingehend analysiert und
anhand von exemplarischen Textbetrachtungen.

Die Bescheinigung der erfolgreichen Teilnahme am Einführungskurs „Fachdidaktik Griechisch“ setzt
regelmäßige aktive Mitarbeit, die Übernahme eines Kurzreferates, die Bearbeitung von Hausaufgaben und das Bestehen einer Klausur am Ende des Semesters voraus.

Arbeitsform: Einführungskurs
Belegnummer: 14384

Beginn: 17.10.2013, Ende: 06.02.2014nach oben