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Protokoll Sabau

Auspicia II – Geschichte – Geschichten – Mythen

Dieses Lehrwerk ist in Bayern für Latein als zweite Fremdsprache zugelassen.

Einführung der beiden Bände und Aufführung der Gründe für die Umstrittenheit der beiden Bände.

Im Aufbau ist ein Fortschreiten in kleinen Schritten vorgesehen, da 79 Kapitel im ersten Band und 72 Kapitel im zweiten Band ausgeführt sind.

Ein Kapitel ist für eine Stunde angesetzt, sodass pro Woche 3 – 4 Lektionen behandelt werden müssen. Dadurch können nicht alle vorgesehenen Übungen berücksichtigt werden. Auch der zu lange Übersetzungstext (C) sei vermutlich zu anspruchsvoll für den vorgesehenen Lernfortschritt.

Das Grundwissen im Bereich Geschichte und Kultur in Auspicia II kann nur kurz gestreift werden. Da der Schüler auf sich selbst gestellt ist, ob er das A-Stück liest, kann hier nicht von Grundwissensaneignung gesprochen werden. Grundsätzlich lässt sich hierbei von einem positiven Ansatz reden, jedoch in der Realität sieht die Sachlage anders aus. Der Schüler benötigt vom Lehrer unbedingt eine umfassende Einführung in die Realien. Auspicia verfährt hierbei nicht lernplangemäß für L 2.

Die Themenkreise in Auspicia II sind nicht durch Sequenzteile voneinander getrennt. Die Texte, die den ROMA-Texten ähnlich sind, enthalten keine Identifikationsfiguren für die Schüler(innen). Dieser Ansatz ist aus psychologischer Sicht wenig motivierend und bezeugt dadurch aber auch einen Akt des Widerstands. Er ist ausschließlich historisch orientiert, da er das Heranwachsen Roms zur militärischen und moralischen „Supermacht“ in den Mittelpunkt stellt. Es fehlt eine vernünftige Topographiebeschreibung und eine wirklich kulturgeschichtliche Ausrichtung, die Nähe und Ferne des alten Roms thematisiert und problematisiert.

Zum Schluss wurde eine Folie mit dem Kapitel 41 von Auspicia II und eine andere Folie mit dem Kapitel 36 von Auspicia I aufgelegt. Die Kommilitonen wurden gebeten, in Gruppenarbeit positive und negative Eindrücke festzuhalten.

Insgesamt wurden dabei folgende Ergebnisse erzielt:

Als positiv wurde bewertet, dass pro Kapitel ein bis zwei Bilder zur antiken Kultur vorhanden waren, dass die Seiten klar strukturiert waren und dabei ein maßvoller Umgang mit Farben zu sehen ist. Das fördert die Übersichtlichkeit. Die Übungen sind vielfältig, jedoch die deutsch-lateinischen bleiben ein fakultatives Angebot. Das Lesestück ist zwar kurz und behandelt über weite Strecken militärische Themen, jedoch kann damit der Grammatikstoff nachhaltig eingeschliffen und gefestigt werden.

Als negativ wurde bewertet, dass es zu viele Fußnoten gibt. Allein in Kapitel 39 sind in 9 Zeilen 8 Fußnoten zu finden. Die A-Stücke seien bisweilen viel zu ausführlich und wenig adressaten- d.h. kindgerecht geraten, wobei besonders in Band I die thematischen Bögen kaum kenntlich werden. Es sollen zwar oft 3 Kapitel zusammengehören, die Anordnung der Sequenzen bleibt dennoch unklar. Auch komme zuviel holpriges und stilistisch höchst fragwürdiges Kunstlatein vor, z.B. am Beginn mit dem Satz„tacet et terret“.

Verfasst von Christine Sabau am 10.06.2006