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Theatinerkirche

Doris Pröll, Moni Wiesnet

 

1. Kurzer Überblick über die Gründungs- und Baugeschichte der Kirche

  • 1663 Grundsteinlegung durch Kurfürst Ferdinand Maria und seine Gattin; Baumeister: Antonio Barelli
  • 1674 - 1684 Kuppelbau durch Enrico Zuccalli
  • 6. Juli 1675 Weihe der noch unvollendeten Kirche; Kirchenpatrone: Hl. Cajetan und Hl. Adelheid
  • 1690 Fertigstellung der Türme
  • 1718 - 1720 Kuppel und Dach werden mit Kupfer neu bedeckt
  • 1765 Türme werden mit Kupfer neu bedeckt
  • 1768 Vollendung der Fassade durch Franç ois Cuvielliés im Auftrag des Kurfürsten Max III Joseph
  • Gestaltung der Fassade durch Plastiken von Roman Anton Boos
  • 1944 Zerstörungen durch Luftangriffe
  • ab 1946 Behebung der Kriegsschäden und Wiederherstellung
  • seit 1955 ist die Benutzung wieder möglich

 

Die ehemalige Hofkirche, die nach dem Vorbild der Kirche Sant’Andrea della Valle in Rom gebaut wurde, stellt den Beginn und das Vorbild der italienischen Barockbewegung in Bayern dar.

 

2. Inschrift im Kircheninnern über dem Portal

 

DIVO CAIETANO THIENÆO

CLERICOR REGVLARIV FVNDATORI,

OB DATV EX VOTO ELECTORALE PRINCIPE

 

MAXIMILIANUM EMMANUELEM,

PROTECTAMQ AMPLIORI PROLE BAVARIAM

PATRONO CHARISSIMO

FERDINANDUS M.ELECTOR

H.M.ADELAIS ELECTRIX

ÆTERNÆ MONVMENTV GRATITUDINIS

TEMPLVM HOC POSVERE.

AN:SAL:MDCLXXV.

Dem heiligen Cajetan von Thiene

dem Gründer der Regulierten Kleriker

und hochgeschätzten Patron haben anläßlich des aufgrund eines Gelübdes geschenkten kurfürstlichen Kronprinzen

Max Emanuel

und zum Schutz Bayerns durch den

erlauchten Nachkommen

Kurfürst Ferdinand Maria und

Kurfürstin Henriette Maria Adelaide

als Zeichen ewiger Dankbarkeit

diese Kirche erbauen lassen.

Im Jahre des Heils 1675.

 

 

3. Inschrift an der Fassade über dem Portal

 

TEMPLUM.HOC.

A.SERENISSIMIS.OLIM.PROGENITORIBUS

EX.VOTO.

A.FUNDAMENTIS.ERECTUM.

ET.AD.EXTIMAM.DUNTAXAT.FACIEM.

PERDUCTUM.

SPLENDIDISSIMO.PROPYLAEO.

QUOD.HEIC.ADSPECTANDUM.SE.PRAEBET.

MAXIMILIANUS.IOSEPHUS.

BAV.DUX.S.R.I. ELECTOR.

EADEM.VOTI.RELIGIONE.AC.SPE.


EXORNAVIT.EX.ASSE.COMPLEVIT.

ANNO.SAL. MDCCLXVII

Diese Kirche,

einst von den erlauchtesten Vorfahren

aufgrund eines Gelübdes

von Grund auf errichtet

und lediglich zur äußeren Gestalt aufgeführt,

hat Max Joseph,

Herzog von Bayern und

Kurfürst des Hl. Römischen Reiches,

mit einer äußerst prachtvollen Fassade,

die sich hier dem Betrachter zeigt,

aus derselben Frömmigkeit und Hoffnung auf das Gelübde verzieren und aus der

kurfürstlichen Kasse vollenden lassen.

Im Jahre des Heils 1767


Quellen:

  • Alckens, Alfred, München in Erz und Stein. Die Epitaphien der Altmünchner Kirchen, Mainburg 1974.
  • Altmann, Lothar, St. Kajetan in München. Studien zur Ikonologie der kurfürstlichen Votivkirche, in: Jahrbuch des Vereins für Christliche Kunst Bd. 10, 1978.
  • Bary, Roswitha von, Henriette Adelaide, Kurfürstin von Bayern, München 1980.
  • Grun, Paul Arnold, Wörterbuch lateinischer und deutscher Abkürzungen des späten Mittelalters und der Neuzeit, Limburg/Lahn 1966.
  • Harenberg (Hrsg.), Chronik Bayerns, Dortmund 1987.
  • Heym, Sabine, Henrico Zuccalli. Der kurbayerische Hofbaumeister, München, Zürich 1984.
  • Hufnagel, M. J., St. Cajetan, ein wenig bekannter Schutzpatron Bayerns, in: Beiträge zur altbayerischen Kirchengeschichte 24 (1966).
  • Kaiser, Alfred, Theatinerkirche St. Kajetan München, aus der Reihe "Kleine Kunstführer" Nr.1971, Verlag Schnell & Steiner, München, Zürich 19921.
  • Obermeier, Klaus O.P., Rundgang durch die Theatinerkirche, hrsg. von der Katholischen Kirchenstiftung St. Kajetan München.
  • Schedler, Uta, Roman Anton Boos. Bildhauer zwischen Rokoko und Klassizismus, Zürich 1985.
  • Lokalhistorische Texte München/Tegernsee, in: Lindauers Lateinische Quellen, hrsg. von Wendelin E. Seitz, München 1998.