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Römerroman

Eine Frucht der „Antikenlust“ in unserer Alltagskultur ist der Boom der in der römischen Antike spielenden historischen (Kriminal)romane, der in den letzten Jahren zu verzeichnen ist: Den Titel Mord auf der Via Appia findet man beispielsweise sogar doppelt. Mit dem Auftaktband zur „C. Volcatius Tullus (C.V.T.)“-Serie von Hans-Dieter Stöver von 1982 konkurriert Steven Saylors gleichnamiger Römerkrimi von 1996 (deutsche Fassung: 1998), in dem der altgediente „Sucher“ Gordianus („Gordianus the Finder“) nach dem Mord an Clodius gewissermaßen zwischen den Fronten der Clodianer und der Cicero/Milo-Partei laviert. Als literarische Serientäter haben sich daneben auch Lindsey Davis (mit ihrem unter Vespasian lebenden Haupthelden M. Didius Falco) und der altertumswissenschaftlich geschulte Fantasy-Autor John Maddox Roberts mit seiner SPQR-Reihe um den in den Wirren der untergehenden Republik als „Sonderermittler“ aktiven Decius Caecilius Metellus den Jüngeren hervorgetan.

Eine Zielsetzung dieses Seminars bestand darin, das in qualitätvoller Unterhaltungsliteratur mit bildendem Anspruch („edutainment“) wie manchen historischen Romanen oder „Römerkrimis“ verbreitete Bild von Geschichte und Kultur insbesondere der späten Republik und der frühen Kaiserzeit nicht nur als „heimlichen Miterzieher“ ernst zu nehmen, sondern nach Möglichkeiten einer didaktischen Aufbereitung dieses offenkundig sehr attraktiven und damit motivationsfördernden Materials zu fragen. Der Fokus war also ein doppelter: In einem fachwissenschaftlichen Teil untersuchten wir das wachsende Interesse der altertumswissenschaftlichen Rezeptionsforschung für den Antikenroman und erschlossen uns ein methodisches und terminologisches Instrumentarium für die Werkanalyse. Im didaktischen Teil fragten wir sodann nach Möglichkeiten des sinnvollen Einsatzes im Unterricht. Hier spielte insbesondere die Verbindung mit Lernzielen des Lehrplans und die Verknüpfung mit der Lektüre von Originaltexten insbesondere von Cicero, Sallust, Ovid und Tacitus eine Rolle. Chancen und Grenzen einer Parallellektüre von historischen Unterhaltungsromanen und ihren lateinischen Basistexten konnten wir anhand von Beispielen wie Robert Harris’ Imperium (zu Ciceros Verrinen) oder David Wisharts Ovids Schatten (zu Ovids Metamorphosen oder Verbannungspoesie) ausloten.

I) Moderne Primärtexte:

Verzeichnis moderner Romane zur griechischen und römischen Antike

II) Weiterführende Literatur:

Kai Brodersen (Hg.), Crimina. Die Antike im modernen Kriminalroman, Frankfurt am Main 2004.

Martin Korenjak/Stefan Tilg (Hgg.), Pontes IV. Die Antike in der Alltagskultur der Gegenwart, Innsbruck/Wien/München/Bozen 2007, darin bes. S. 99-141.

Stefan Cramme, in: http://www.hist-rom.de/

III) Zeit- und Arbeitsplan

Thema/Roman

Referent(in)

Harris, Imperium und antike Quellen Florian Geiling (Kap. 1/2), Philipp Lenhardt (Kap. 3/4)
Philipp Wicht (Kap. 5/6), Franz Haustetter (Kap. 7/8), Almut Nebas (Kap. 9/10)
Tina Putz (Kap. 11/12), Katharina Schwaiger (Kap. 13/14), Kathrin Geiger (Kap. 15/16), Jessica Andraschko (Kap. 17/18)
John Maddox Roberts, The Catiline Conspiracy (Die Catilina-Verschwörung)

Kathrin Geiger:
- Handreichung
- Seminararbeit

Hans-Dieter Stöver, Mord auf der Via Appia Philipp Lenhardt:
- Vita Stöver
- Inhalt
- Texte
- Personen
John Maddox Roberts, Mord am Vesuv Jessica Andraschko:
- Struktur
- Personen
- Inhalt
- Prätexte
- Seminararbeit
Philipp Vandenberg, Klatscht Beifall, wenn das Stück gut war. Das geheime Tagebuch des Göttlichen Augustus Philipp Wicht:
- Handout
- Seminararbeit
Jane Alison, The Love Artist Franz Hausstetter:
- Handout
- Seminararbeit
Danila Montanari, Der Tod eines Gladiators Florian Geiling
Beat Schönegg, Tod des Seneca Tina Putz:
- Handreichung
- Seminararbeit
Robert Harris, Pompei Almut Nebas
Gerd Trommer, Triumph der Besiegten Katharina Schwaiger:
- Handreichung
- Seminararbeit